Offener Gesprächskreis :
> einfach zuhören <

Du möchtest Dich darauf einlassen, dem Menschen im Kreis,
der gerade etwas von sich mitteilt,
wirklich Raum zu geben ?

In einer Atmosphäre der achtsamen Begegnung und Verbindung,
jenseits von Diskussion und der „richtigen „ Sichtweise ?

Und Du möchtest diesen Raum auch im eigenen Sprechen erfahren ?

Hier ist ein sicheres, wertschätzendes Feld, das einlädt, mit dem zu sein, was gerade in Dir in Bewegung ist. Gehört und gefühlt zu werden, mit dem, was Dir wichtig ist.

Wir sitzen im Kreis, und stimmen uns mit kleinen Achtsamkeitsübungen ein. Eine Holzkugel wandert dann von Hand zu Hand, und wenn sie bei Dir ankommt, und Du sprechen möchtet, beginnst Du einfach. Jetzt ist Raum, Dich mitzuteilen. Wenn Du anfängst zu sprechen, gibst Du die Kugel weiter in die Runde.

Die anderen sind zuhörend, achtsam bei sich, und halten das annehmende, atmende, wertschätzende Feld.
Die Kugel wandert langsam von Hand zu Hand weiter.
Wenn jemand im Kreis ganz besonders mit dem, was gesagt wird, verbunden ist, kann die Kugel auch einmal ein wenig länger in seinen Händen ausruhen.
Wenn die Kugel wieder bei Dir angekommen ist, kannst Du nun gerne Deinen Mitteilungsraum auch wieder an einen anderen weiter geben.

Wir beenden den Kreis, indem jede, (und jeder), die möchte, in einigen Worten, mitteilen kann, wie sie sich fühlt.

….Liebe ist Raum geben

Der Dichter Davis Whyte erzählt eine Geschichte, die von der Ureinwohnern aus dem Nordwesten der USA stammt. Die Großeltern dort erzählen sie ihren Enkeln, denn es konnte ganz leicht um Leben oder Tod gehen, wenn man sich in den riesigen Wäldern dieser Gegend verirrte. Für Whyte gilt diese Geschichte auch für die oft undurchdringlichen Wälder unseres Lebens und unserer Seele. Und er legt uns nahe als wahrhaftigste Reaktion, die zu wählen, die Ureinwohner ihren Enkelkindern angesichts des Dickichts des Dschungels ans Herz legen: Ruhig da zu sein, um für den Wald sichtbar zu werden. Unsere Aufgabe besteht nicht darin, zu handeln, uns anzustrengen, um uns aus dem verworrenen Wald des Lebens hinaus zu kämpfen. Sondern ganz und gar HIER zu sein, inmitten der Bäume und Büsche, die uns den Weg zu versperren scheinen. Wir können erfahren, dass es möglich ist, vertrauensvoll mit unserem Inneren präsent zu sein. Wir können atmend gegenwärtig sein, damit die Bäume und Büsche, die Vögel und Zweige uns wahr nehmen können, so wie sie einander entdecken und kennen. Erst wenn wir jetzt im Augenblick, in der Gegenwart vertrauensvoller Menschen, ganz erkennbar, fühlbar sind, wird sich ein lebendiger Weg zeigen, der aus den Verwicklungen herausführt.

(Vgl. Marianne Bentzen, Neuroaffektive Meditation)